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Stauden sind das Herz vieler Gärten. Sie sorgen von Frühling bis Herbst für eine üppige Blütenpracht und bieten Insekten wertvolle Nahrung. Doch auch die schönsten Stauden brauchen hin und wieder eine Verjüngungskur, um kräftig zu blühen. Gartenbauingenieurin Heike Boomgaarden zeigt, wie Hobbygärtner Sonnenhut, Fackellilien und Pfingstrosen richtig teilen und fit für die kommende Gartensaison machen.

Warum Stauden teilen?

Im Laufe der Jahre können Stauden zu dicht wachsen, in der Mitte verkahlen oder nicht mehr so üppig blühen. Besonders im Frühling ist der ideale Zeitpunkt, um ihnen neues Leben einzuhauchen. „Mit Stauden gestaltet man die schönsten Gärten, aber manchmal sind sie zu hoch, zu breit oder sie wollen nicht mehr blühen“, erklärt Heike Boomgaarden. Durch das Teilen der Stauden wird der Wurzelballen verjüngt, die Pflanze bekommt Luft, Licht und frische Nährstoffe – perfekte Voraussetzungen für neue Blüten.

Sonnenhut (Echinacea): So geht’s

Der Sonnenhut ist ein Klassiker im Staudenbeet. Alle zwei bis drei Jahre sollte er geteilt werden, damit er nicht zu dominant wird.

Anleitung

1. Erde lockern: Rund um die Pflanze die Erde vorsichtig mit einer Grabgabel lockern.
2. Wurzelballen ausgraben: Die Pflanze aus dem Boden heben – leichte Beschädigungen der Wurzeln sind meist kein Problem.
3. Teilen: Die Pflanze kann oft einfach von Hand auseinandergezogen werden. Einzelne kompakte Teile können dann an neue Standorte verpflanzt werden.
4. Kompost dazugeben: Ein paar Handvoll Kompost liefern frische Nährstoffe und fördern das Wachstum.

Tipp: Die geteilten Ableger eignen sich auch wunderbar als kleine Geschenkideen für andere Gartenfreunde.

Fackellilie: Brachiale Teilung erlaubt

Die Fackellilie, auch Raketenblume genannt, sorgt mit ihren leuchtenden Blüten für tolle Akzente im Garten. Doch sie wächst oft üppig und muss kräftig gestutzt werden.

So funktioniert’s:

1. Überblick verschaffen: Das dichte Blattwerk etwas zurückschneiden.
2. Grobes Vorgehen erlaubt: Mit dem Spaten oder der Gartenschere können die jungen Austriebe vorsichtig abgestochen und geteilt werden.
3. Neue Ableger setzen: Die jungen Austriebe können direkt an neue Standorte verpflanzt werden.

Gut zu wissen: Die immergrünen Blätter der Fackellilie wachsen schnell nach und treiben bis zum Hochsommer wieder aus.

Pfingstrosen: Vorsicht ist geboten

Pfingstrosen sind besonders langlebig und können an einem Standort über 50 Jahre alt werden. Sie sind jedoch empfindlich und mögen keine großen Störungen. Daher ist besondere Vorsicht geboten.

Schritt-für-Schritt:

1. Erdreich lockern: Das Umfeld der Pfingstrose vorsichtig mit einer Grabgabel auflockern.
2. Wurzeln behutsam ausgraben: Die knollenartigen Speicherwurzeln sanft aus dem Boden ziehen.
3. Teilen der Rhizome: Die Rhizome (die knollenartigen Wurzelteile) mit wenig Bruchfläche teilen. Kleinere Verletzungen können getrocknet oder mit etwas Heilerde versiegelt werden.
4. Neuer Standort: Die geteilten Pfingstrosen an einen sonnigen Platz setzen und leicht angießen.

Tipp: Pfingstrosen mögen es sonnig und gut durchlässig. Mit etwas Geduld blühen sie dank der Verjüngung ab Mai in voller Pracht.

Fazit: Kleine Arbeit, große Wirkung

Das Teilen von Stauden mag aufwendig klingen, zahlt sich aber aus: Die Pflanzen werden verjüngt, blühen üppiger und sorgen für eine frische Optik im Garten. Sonnenhut, Fackellilien und Pfingstrosen danken die Pflege mit einem gesunden Wachstum und einer beeindruckenden Blütenpracht. Zudem entstehen durch die Teilung kostenlose Ableger für weitere Gartenprojekte oder als Geschenk für andere Pflanzenliebhaber.