Artikel
Mit dem Hochdruckreiniger gegen hartnäckigen Schmutz – gerade im Frühling ist der Einsatz auf Terrassen und Einfahrten beliebt. Doch halten die Geräte auch, was sie versprechen? Vier Hochdruckreiniger treten im Praxistest an: Kärcher, Lidl Parkside, Bosch und Nilfisk. Zusätzlich geht es ins Labor, um Druckkraft, Reinigungseffektivität und Langlebigkeit zu überprüfen. Ein Überblick, welches Gerät überzeugt – und welches schwächelt.
Die Testkandidaten: Preis und Ausstattung
- Kärcher: 300 Euro inklusive Flächenreiniger
- Lidl Parkside: 229 Euro, das günstigste Gerät
- Bosch: 295 Euro mit zusätzlichem Flächenreiniger
- Nilfisk: Rund 300 Euro
Jedes Gerät wurde sowohl in der Praxis als auch im Labor getestet. Dabei wurden Reinigungsleistung, Handling und die Langlebigkeit unter die Lupe genommen.
Praxistest: Reinigung auf der Tennis-Terrasse
Der Test beginnt auf einer in die Jahre gekommenen Terrasse eines Tennisvereins. Ralf, Dirk, Gloria und Steffiprobieren die Geräte aus und vergleichen Standarddüse und Flächenreiniger. Hier die Ergebnisse:
1. Kärcher
- Reinigung: Gute Leistung mit der Flachstrahldüse, der Flächenreiniger überzeugt ebenfalls.
- Schwachpunkt: Eine Kunststoffrippe im Flächenreiniger bricht ab, wenn sich Steinchen aus Fugen lösen. Auch der Schlauch ist anfällig für Knicke.
- Fazit der Tester: „Gut, aber empfindlich bei der Handhabung.“
2. Lidl Parkside
- Reinigung: Bester Druck aller Geräte laut Labormessung; starke Leistung mit der Flachstrahldüse.
- Schwachpunkt: Der Schlauch knickt leicht und bleibt dauerhaft beschädigt.
- Fazit der Tester: „Top Leistung, aber die Verarbeitung wirkt etwas labil.“
3. Bosch
- Reinigung: Mittelmäßige Reinigungsleistung, vor allem die fehlende Verlängerung der Düse sorgt für Rückenschmerzen.
- Schwachpunkt: Ein Plastikteil des Flächenreinigers bricht, allerdings ohne Einfluss auf die Funktion.
- Fazit der Tester: „Okay, aber nicht überzeugend.“
4. Nilfisk
- Reinigung: Das Gerät ist leicht und gut verstaubar. Die Reinigungsleistung ist jedoch nur durchschnittlich.
- Schwachpunkt: Handling des Flächenreinigers ist umständlich.
- Fazit der Tester: „Nicht schlecht, aber weniger hochwertig als die Konkurrenz.“
Laborergebnisse: Druck, Reinigung und Ausdauer
1. Druckmessung:
Im Labor wurde die Strahlkraft der Geräte überprüft. Hier hat der Parkside von Lidl die Nase vorn.
2. Reinigungstest:
- Flachstrahldüse: Parkside und Nilfisk liefern gute Ergebnisse, Kärcher schneidet hier etwas schwächer ab.
- Rotordüse (Dreckfräse): Hier setzt sich Kärcher klar an die Spitze – kaum ein Schmutz bleibt zurück. Bosch landet in beiden Kategorien auf dem letzten Platz.
3. Härtetest: Dauerlauf
Alle Geräte wurden einem simulierten Langzeittest unterzogen. Dabei gab es eine Überraschung:
- Nilfisk: Totalausfall nach nur 40 Stunden – das Antriebsritzel im Motor brach.
- Bosch: Hielt durch, zeigte aber weiterhin schwache Reinigungsergebnisse.
- Kärcher und Parkside: Beide Geräte bestanden den Test ohne Probleme.
Nilfisk verweist zwar auf seine lebenslange Garantie für Motoren und Pumpen, im Test bleibt der Schaden jedoch ein deutlicher Schwachpunkt.
Das Fazit: Welcher Hochdruckreiniger überzeugt?
Einen klaren Testsieger gibt es nicht, aber zwei Geräte können überzeugen:
- Kärcher punktet mit starker Reinigungsleistung, vor allem bei der Rotordüse. Schwachstellen sind die Anfälligkeit für Beschädigungen bei Flächenreinigern und Schläuchen.
- Lidl Parkside bietet eine exzellente Preis-Leistung. Die Reinigungsleistung ist hervorragend, vor allem im Druckvergleich, allerdings wirkt die Verarbeitung weniger hochwertig.
Bosch enttäuscht mit durchschnittlicher Reinigung und ergonomischen Mängeln, während der Nilfisk durch den vorzeitigen Motorschaden den letzten Platz belegt.
Preis-Leistungssieger: Lidl Parkside
Für rund 230 Euro bietet der Parkside-Hochdruckreiniger eine Leistung, die mit teureren Geräten mithalten kann. Kleine Abstriche gibt es bei der Verarbeitungsqualität, doch für Hobbygärtner mit normalem Bedarf ist das Gerät ein echtes Schnäppchen.
Tipp
Vor dem Einsatz des Flächenreinigers lohnt es sich, die Fläche gründlich zu fegen – das vermeidet Schäden durch Steinchen und verlängert die Lebensdauer der Geräte.
