Die Niederlande sind ein beliebtes Ziel für deutsche Autofahrer – sei es für einen Tagesausflug nach Niemwegen oder längere Ferien. Doch Vorsicht: Wer die Verkehrsregeln nicht beachtet, muss mit hohen Bußgeldern rechnen. Dank moderner Technologien wie Scanautos, Abschnittskontrollen und KI-gestützten Blitzerkameras sind Verstöße fast unvermeidlich. Wir berichten über die wichtigsten Systeme, die Ihnen in den Niederlanden begegnen können.
Niemwegen: Scanautos auf der Jagd nach Parksündern
Niemwegen, nur wenige Kilometer von der deutschen Grenze entfernt, zieht viele Touristen an. Doch hier patrouillieren sogenannte Scanautos, die Parkverstöße automatisch erfassen. Mit sechs Infrarot-Kameras scannt das Fahrzeug alle Autos in einem Umkreis von 10 Metern. Innerhalb einer Stunde können bis zu 1500 Fahrzeuge überprüft werden. Gespeichert werden dabei nur die Daten von Fahrzeugen ohne gültiges Parkticket.
Wie funktioniert das?
- Nummernschild-Integration: Beim Kauf eines Parktickets muss das Kennzeichen angegeben werden. Diese Angabe ermöglicht den automatischen Abgleich.
- Hohes Bußgeld: Ein fehlendes Parkticket kostet 75 Euro, zu dem die Parkzeitgebühren hinzukommen. Eine manuelle Kontrolle durch Fahrradtouren der Verkehrsaufsicht sorgt für zusätzliche Absicherung.
Abschnittskontrolle: Strengere Überwachung als in Deutschland
Die sogenannte Trajektkontrolle misst die Durchschnittsgeschwindigkeit eines Fahrzeugs über einen längeren Streckenabschnitt. Diese Technik ist in den Niederlanden weit verbreitet und senkt nachweislich die Unfallzahlen. Dennoch ist sie in Deutschland aufgrund von Datenschutzbedenken bisher nicht eingeführt worden.
Was sollten Autofahrer wissen?
- Funktion: Kameras erfassen an mehreren Punkten die Durchfahrtzeiten. Ein Abgleich dieser Daten zeigt, ob die zulässige Geschwindigkeit überschritten wurde.
- Kosten: Während in Deutschland 40 Euro für 10 km/h zu schnell fällig werden, sind es in den Niederlanden 79 Euro. Bei 20 km/h zu schnell zahlt man sogar 216 Euro statt 100 Euro.
- Datenschutzdebatte: Kritiker sehen das nicht anlassbezogene Filmen als Eingriff in die informationelle Selbstbestimmung.
Handyblitzer: Teure Strafen für Smartphone-Nutzung
Ein Drittel aller Verkehrsunfälle in den Niederlanden wird durch Ablenkung am Steuer verursacht. Deshalb setzen Polizei und Staatsanwaltschaft auf sogenannte Fokusflash- oder Monocam-Systeme. Diese Kameras sind speziell dafür entwickelt, Verstöße wie Handy-Nutzung zu erkennen.
Wie arbeiten die Blitzer?
- KI-Unterstützung: Die Kameras filmen schräg in den Fahrzeuginnenraum. Nur wenn ein Fahrer eindeutig mit einem Handy oder Tablet interagiert, wird das Bildmaterial gespeichert.
- Hohe Bußgelder: Wer in den Niederlanden mit dem Handy am Steuer erwischt wird, zahlt 420 Euro. In Deutschland sind es vergleichsweise geringe 100 Euro.
Fazit: Hohe Strafen und fortschrittliche Technik
Ob fehlendes Parkticket, Geschwindigkeitsüberschreitung oder Handy am Steuer – die Niederlande nutzen modernste Technologien, um Verkehrsverstöße aufzudecken und zu bestrafen. Dabei sind die Bußgelder oft doppelt so hoch wie in Deutschland. Besonders deutsche Autofahrer sollten sich der Unterschiede bewusst sein, um teure Fehler zu vermeiden.
Wer mit dem Auto in die Niederlande reist, tut gut daran, die Verkehrsregeln genau zu beachten und sich mit den eingesetzten Technologien vertraut zu machen. Denn eines ist sicher: Verstöße werden hier nicht nur häufiger erkannt, sondern auch deutlich strenger geahndet.